Man kennt das: kaum ist man aus dem Becken des Freibads gestiegen, wird es einem kalt. Woher kommt das?
Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass Wasser (wie übrigens alle flüssigen Stoffe) Energie benötigt, um zu verdunsten. Im flüssigen Zustand bewegen sich die Wassermoleküle hin und her, ohne aber den gegenseitigen Kontakt zu verlieren. Im gasförmigen Zustand nimmt die Geschwindigkeit der Teilchen so stark zu, dass sie sich frei im Raum bewegen können und außer bei gelegentlichen Stößen keinen Kontakt mehr zueinander haben.
Für die Geschwindigkeitszunahme der Wassermoleküle wird Energie benötigt. Das verdunstende Wasser entzieht sie der Haut des Badegasts in Form von Wärme, und dadurch beginnt dieser zu frieren.
Im Wind verstärkt sich dieses Frieren noch, da die warme (und teils schon mit Feuchtigkeit beladene) Luft durch den Wind andauernd weggetragen wird, wodurch die Verdunstungsrate zunimmt. Dieser Effekt, bei dem aufgrund von Wind die gefühlte Temperatur unter der gemessenen Lufttemperatur liegt, wird als Windchill oder Windkühle bezeichnet. Er tritt auch bei trockener Haut auf, weil auch diese etwas Feuchtigkeit an die Umgebung abgibt.
Wenn man etwas konzentrierten Alkohol über den Handrücken gießt, spürt man die Abkühlung besonders deutlich, da Alkohol als leichtflüchtige Flüssigkeit noch leichter als Wasser verdunstet.
Vorschläge für neue Fragen sind herzlich willkommen.